Mai 22

Bei Parkinson tauchen immer wieder Probleme und Zweifel im Bezug auf die medikamentöse Einstellung auf. Ein Hauptproblem ist, wo diese Einstellung vorgenommen werden kann. Der zweite Gedanke dabei ist aber, dass bevor es zu dieser Einstellung gekommen ist, nichts anderes möglich ist.

Erst Klinik – dann Training! Oder?

Eine gute medikamentöse Einstellung steigert das Wohlbefinden im Alltag. Es erleichtert die täglichen Aufgaben und das Training. Das Bewegen macht mehr Spaß. Die Symptome sind gut unter Kontrolle. Das wirkt also auf dem ersten Blick wie eine Notwendigkeit.

Was zeigt, dass du gut eingestellt bist?

Du kannst z.B.:

  • dich gut und locker bewegen
  • alltägliche Aktivitäten verrichten
  • gleichmäßig Schreiben
  • dich gleichmäßig bewegen und in einem „normalen“ Tempo

Bei einer guten Einstellung ist die Leistungsfähigkeit über den Tag gesehen einigermaßen stabil. Allerdings kommt es im Verlauf der Parkinson-Erkrankung immer mehr zu Einschränkungen.

Im weiteren Krankheitsverlauf wirken die Medikamente nicht mehr so gut und so lange. Nach langjähriger Erkrankung kommt es vor, dass sich die Betroffenen von Medikamenteneinnahme bis zur nächsten durchhangeln und auch Zeiten im OFF verbringen. Das ist emotionale, sozial und psychisch sehr belastend für die Betroffenen selbst, aber auch die Angehörigen.

Es ist verständlich, dass du dann unzufrieden bist, Angst vor der Zukunft hast und Rat suchst. Diesen Rat und die Sicherheit erhalten viele Betroffene dann in einer Klinik.

Probleme, die oft auftreten sind z.B. :

  • Schmerzen, Krämpfe
  • Unbeweglichkeit
  • Angst/Panik
  • Steifheit
  • Gangschwierigkeiten (Freezing, stolpern)
  • Gleichgewichtsprobleme
  • Schlafstörungen
  • Verstopfungen
  • innere Unruhe
  • Depressionen
  • Gefühl der Überforderung
  • Schwierigkeiten die alltäglichen Aufgaben zu verrichten

Erfahre hier, wie du deine Parkinson-Symptome selbst lindern kannst.

Ist die Klinik oder stationäre Aufnahme dann die einzige Lösung?

Nein. Du hast mehr Möglichkeiten:

  1. Training und Selbstmaßnahmen starten oder optimieren
  2. Parkinson-Spezialist – Ambulanz oder niedergelassener Neurologe
  3. Videogestützte Medikamenten-Einstellung
  4. Tagesklinik

Training und Selbstmaßnahmen

Es ist nicht förderlich für das Selbstwertgefühl und die Lebensqualität sich hilflos und ausgeliefert zu fühlen. Abhängig von einem Arzt oder einem Klinikaufenthalt zu sein, zerstört die Vertrauensbasis, die du in dich selbst haben könntest.

Eine gute Medikamenten-Einstellung ist wichtig und hilfreich, aber nicht der einzige Weg, die Symptome zu regulieren und gut durch den Tag zu kommen. Ein Training und gezielte Strategien können dir ebenfalls dabei helfen. Dein Vorteil ist, dass du diese Maßnahmen alles selbst oder mit Unterstützung durchführen kannst. Das stärkt das Vertrauen und Selbstwertgefühl.

Angst und Panik sind keine guten Ratgeber, sondern verschlechtern den Zustand und verstärken die Symptome. Durch Übungen und Maßnahmen kannst du auch hier eine Verbesserung erzielen.

Nimm gerne mit mir Kontakt auf, wenn du hieran arbeiten möchtest.

Parkinson-Spezialist

Einen passenden Spezialist findest Du nicht nur in einer Klinik. Der Vorteil in der Klinik kann sein, dass du ein nützliches Gesamtpaket erhältst. Im Idealfall unterstützen dich mehrere Disziplinen und helfen dir, damit du Zuhause besser zurecht kommst.

Ein Parkinson-Spezialist betreut in der Regel viele Parkinson-Erkrankte und kennt auch die unterschiedlichen Bilder von atypischen Erkrankungen. Er hat viel Erfahrung damit, welche Medikamente wie wirken, und bildet sich fort. Durch diese Erfahrung ist er in der Lage, dir gut und schnell weiterzuhelfen – ohne, dass eine stationäre Aufnahme erforderlich wäre.

Videogestützte Medikamenten-Einstellung

Es kann sein, dass es auch einem Parkinson-Spezialisten aus der Ferne und mit einem großen Abstand Schwierigkeiten hat, sich ein Bild von deiner kompletten Situation zu machen. In diesem Fall kann eine videogestützte Medikamenten-Einstellung hilfreich sein. Du wirst damit strukturiert in deinem Alltag „beobachtet“ und die Medikamente anhand dessen optimiert.

Der große Vorteil ist, dass du Zuhause in deinem vertrauten Umfeld bleiben kannst.

Tagesklinik

Mittlerweile gibt es einige Tageskliniken für Parkinson-Erkrankte, die ein bestimmtes Konzept haben. Ziel ist, die Betroffenen für eine gute Medikamenten-Einstellung in ausreichendem Umfang zu sehen, aber gleichzeitig auch kostensparend zu arbeiten.

Wichtig ist grundsätzlich eine gute Versorgung.

Mein Tipp: Suche dir das Passende für dich heraus. Du hast die Wahl.

Bitte beachte, dass die Fahrtkosten in einer weiter entfernte Klinik womöglich nicht übernommen werden (können). Bedenke aber, es ist eine Investition in dein Leben und deine Lebensqualität.

Im Übrigen habe ich hier schon mal etwas über das Thema Hilfe und Versorgung geschrieben.

Parkinson: Einstellung vor dem Start eines Trainings vornehmen oder nicht?

Und was, wenn das nicht geht?

Was, wenn das lange dauert?

Ich erlebe immer wieder, dass Parkinson-Erkrankte lange warten und auf Hilfe hoffen, bevor sie sich aufraffen, um andere Unterstützung zu suchen oder anzunehmen. Es macht mich dann sehr traurig, wenn ich erlebe, dass es mit den Betroffenen weiter abwärts geht und am Ende nicht die gewünschte Lösung geliefert wurde. Leider erlebe ich auch immer wieder, dass drei oder vier Monate nach dem Klinikaufenthalt die Wirkung langsam nachlässt. Die Not wächst dann also schon wieder neu heran.

In diesem Video erfährst du, was ich über das Thema denke und welche Tipps ich dir dazu gebe:

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Mehr Informationen

Fazit: Parkinson-Einstellung

Die Einstellung bei Parkinson hat in meinen Augen viele Möglichkeiten. Auf der einen Seite ist die medikamentöse Einstellung wichtig. Ein erfahrener Neurologe ist hier von Vorteil. Diesen kann man mit etwas Glück als niedergelassenen Arzt finden oder in einer Ambulanz. Des Weitere gibt es Tageskliniken und die Möglichkeit Zuhause videogestützt einstellen zu lassen.

Doch auch die eigene Einstellung ist wichtig. Du darfst selbst bei der Gestaltung deines Lebens mitwirken und auf deine Erfahrungen und Kompetenzen vertrauen. Auch hierbei gibt es Unterstützung, die dir helfen kann.

Melde dich gerne, wenn du von mir erfahren möchtest, was ich für dich tun kann.

Vielen Dank fürs Zuschauen und Lesen!

Werde fit trotz Parkinson

Silke