Der fatale Einfluss der Corona-Panik auf Parkinson – 4 Tipps zum Erhalt der Lebensqualität

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Seit dem Corona-Lockdown hat sich das Leben verändert. Die anhaltende Wachsamkeit und teils auch Angst, lässt uns nicht zur Ruhe kommen. Weiterhin gelten regionale und überregionale Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit, die das Leben, die Versorgung und auch die Lebensqualität einschränken können. Doch welche Wirkung hat die Corona-Panik auf Parkinson?


Der fatale Einfluss der Corona-Panik auf eine Erkrankung wie Parkinson

Vor Kurzem haben Helmich und Bloem im Journal of Parkinson disease einen Beitrag über den Einfluss der Covid-19 Pandemie auf die Parkinson Krankheit veröffentlich. Sie hielten darin fest, welchen Einfluss die soziale Distanzierung und in einigen Ländern eine vollständige Sperrung des sozialen und wirtschaftlichen Lebens hat. Natürlich gibt es zu bedenken, ob es eine erhöhte Anfälligkeit von Patienten mit einer chronischen Krankheit, wie die Parkinson-Krankheit gibt. Wenn das Atmungssystem im fortgeschrittenen Stadium beeinträchtigt ist, kann die Anfälligkeit, eine Lungenentzündung zu erhalten, erhöht sein. Auch kann das Risiko auf einen schwerer Verlauf erhöht sein. Verwertbare wissenschaftliche Beweise hierzu fehlen aber bisher. 

Aber, die meisten Parkinson-Erkrankten leiden nicht aufgrund einer Infektion. Das Leben hat sich auch ohne diesen Infekt in kurzer Zeit dramatisch verändert. Viele Menschen sind aus Angst vor einem Infekt nicht mehr als nötig vor die Tür gegangen, haben es vermieden einzukaufen und viele Aktivitäten oder Therapien waren eingeschränkt oder unmöglich. Das brachte Angst und Stress mit sich. Gleichzeitig brachen wichtige soziale Kontakte weg oder konnten nur auf Abstand gepflegt werden. Freudige Aktivitäten wurden zur Seltenheit.

Erhöhter psychischer Stress kann Parkinson-Symptome verstärken. Besonders leicht ist der Tremor betroffen, aber auch Freezing oder Überbeweglichkeit können verstärkt auftreten. Steifheit und Schmerzen sind gerne ebenfalls die Folge, wenn sich Betroffene zu wenig bewegen oder stark angespannt sind. Es kann auch sein, dass du feststellst, dass die Medikamente unter Stress weniger gut oder kürzer wirken.

Helmich und Bloem halten es sogar für denkbar, dass der Stress die Entlarvung von Parkinson beschleunigt haben könnte und im Laufe des nächsten Jahres mehr Parkinson-Diagnosen gestellt werden könnten. 

Aktuell ist das "normale" Leben wieder gut angelaufen. Therapien und Klinikaufenthalte sind wieder möglich und werden schon seit einiger Zeit wieder normal durchgeführt. Doch jeden Tag aufs neue diskutieren Wissenschaftler, Laien und Politiker über die aktuellen und einzuführenden Maßnahmen. Diese können jederzeit mehr oder weniger große Auswirkungen auf dein Leben haben. Daher finde ich es wichtig, selbst eine langfristige Strategie zu entwickeln, mit der du gut durch die nächsten Wochen kommst.


4 Tipps zum Erhalt der Lebensqualität 

1

Bewegung

Bewegung ist wichtig für uns. Es stärkt das Immunsystem, Herz und Kreislauf, hält vital und hebt die Stimmung. Einfache Spaziergänge oder Radfahren bieten Erholung und Bewegung. Gleichzeitig wird Licht und Sauerstoff getankt. Aber besonders auch Ausdauertraining und gezielte Übungen sind bei Parkinson empfehlenswert.


2

Soziale Kontakte/Begegnungen

Wir Menschen sind und bleiben soziale Wesen. Wir brauchen die Kontakte, den Austausch oder auch Berührungen und Nähe. Durch die Begegnung mit anderen Menschen fühlen wir uns weniger einsam und beugen Depressionen vor.

3

Bedürfnisse erfüllen

Wenn wir in Angst und Stress leben, dann konzentrieren wir uns auf die Bewältigung hiervon. Auch der Körper lebt im Kampf- und Fluchtmodus. Das ist langfristig ungesund und schadet dem Körper. Wir nehmen in solchen Situationen überhaupt nicht mehr wahr, was wir brauchen. Indem wir achtsamer sind und uns mehr auf die Bedürfnisse konzentrieren, können wir den Stress und die Ängste abbauen. Das fängt bei sehr einfachen Bedürfnissen an, wie das Bedürfnis nach Bewegung, Austausch oder einfach nur einer Tasse Kaffee, die wir bewusst trinken und wertschätzen. 

4

Belastbarkeit stärken

Du kannst deine Belastbarkeit stärken, indem du deine Aufmerksamkeit auf die Dinge lenkst, die du verändern kannst. Damit verlässt du den Panikmodus. Du kannst Strategien erlernen, mit denen du die Angst und den Stress gezielt abbauen kannst. 


Denkbar sind:

  • Atemübungen
  • Achtsame Körperbewegungen
  • Verringerung der sozialen Isolation
  • Gesang
  • Bewegung

Wie kannst du diese Tipps umsetzen?

In den letzten Wochen und Monaten hast du viele Erfahrungen gesammelt, welche Strategien und Maßnahmen möglicherweise für dich funktionieren und welche nicht.


Blicke einmal auf die Zeit des Lockdown zurück:

Haben sich in diese Zeit deine Symptome verstärkt? Hat sich dieser Zustand wieder normalisiert oder kämpfst du noch mit den Nachwirkungen? 


Abhängig von deiner Antwort hat die Strategie mehr oder weniger gut funktioniert. Überlege dir gerne, was dich gestresst hat und was dir in Zukunft helfen könnte.

Ich empfehle dir, deine Strategie anhand der Erfahrungen (neu) auszurichten. Wichtig für deinen Bewegungsplan ist, dass du ihn jederzeit und auch "alleine" ausführen kannst. Auch die sozialen Kontakte und Bedürfnisse, die dahinterstecken, können anders ausgelebt werden. Steigere deine Belastbarkeit mit denen für dich geeigneten Maßnahmen. 


Zusammenfassung

Die Corona-Panik hat unser Leben in kürzester Zeit auf den Kopf gestellt und viel Flexibilität erfordert. Das ging und geht noch mit Stress und Angst einher. Damit du in den kommenden Wochen gut zurechtkommst, empfehle ich dir dich vorzubereiten.

Wenn du lernen möchtest, selbst zu trainieren, und online von Tipps und Übungen profitieren möchtest, findest du hier mehr Infos zum Mitgliederbereich.

Wie geht es dir im Moment? Was würde dir helfen oder auch: Was ist dein Geheimtipp? Gerne kannst du deine Gedanken mit mir und anderen teilen, indem du unten den Beitrag kommentierst.

Vielen Dank!

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