Januar 8

Der erste Schritt oder die erste Phase, bevor es mit einer passenden Therapie und entsprechenden Übungen losgehen kann, ist die Diagnose Parkinson.


Welche Symptome solltest du unbedingt ernst nehmen?

Vielleicht hat sich schon seit einiger Zeit dein Leben schleichend verändert. Du suchst nach einer Antwort, die dir die Ärzte bisher nicht geben konnten. 

Deine Hand zittert im Ruhezustand, aber sobald du dir etwas einschenken möchtest, verschwindet das Zittern. Oder ein Bein bebt ständig. In dir ist diese seltsame innere Unruhe, die du früher nicht hattest. 


Aber warum solltest ausgerechnet du Parkinson haben?

Am Anfang glaubst du vielleicht, es sei Zufall, oder einfach nur Stress. Du möchtest die Symptome am liebsten ignorieren. Doch sie kommen immer wieder.

Vielleicht spürst du auch, dass mit deinem Körper etwas nicht stimmt - ohne es genau benennen zu können. Vielleicht fühlt sich dein Körper ständig unter Spannung an. Du hast ständig Rückenschmerzen. Oder du kannst deine Schulter nicht mehr locker bewegen.

Vielleicht hast du auch Schwierigkeiten aufzustehen, brauchst manchmal einen zweiten Anlauf. Beim Arzt klappt das natürlich auch auf Anhieb. 

Du zweifelst schon selbst an dir. Es verunsichert dich.

Vielleicht hast du auch bereits mehr als ein Mal mit deinem Arzt über deine Symptome gesprochen, ohne dass es zu der Diagnose Parkinson gekommen ist.

Vielleicht wurde dir sogar gesagt, du hättest sicherlich kein Parkinson.

Und trotzdem bist du hier. Du möchtest wissen, was mit dir los ist oder viel lieber möchtest du die Gewissheit haben, dass du kein Parkinson hast.


Wann solltest du zum Arzt zu gehen? 

Die Diagnose Parkinson ist im Frühstadium schwierig zu stellen. Bis du die endgültige Diagnose erhältst, kann es mitunter Jahre oder Jahrzehnte dauern.

Denn der Verlust der Nervenzellen schreitet langsam voran und beginnt lange vor den ersten deutlichen motorischen Symptomen. 


Erste Anzeichen der Parkinson-Krankheit

Typische Früherkennungsmerkmale von Morbus Parkinson sind:

  • Schlafstörungen
  • Riechstörungen
  • Muskelschmerzen und Verspannungen
  • autonome Störungen (z.B. Verstopfung, Dranginkontinenz, Erektionsstörungen, Kreislaufstörungen)
  • Störungen der Feinmotorik (z.B. kleinere Schrift)
  • Depressive Verstimmungen oder sogar Depressionen
  • Kognitive Auffälligkeiten (z.B. Konzentrationsstörungen, Multitasking fällt schwer) 
  • Veränderungen des Gangbildes
  • Müdigkeit/Erschöpfung
  • Zittern
  • Antriebslosigkeit

Die Frühsymptome verändern sich meistens mit der Zeit. Es können neue hinzukommen und bereits bestehende verändern.


Wie kommt es zur Diagnose?

Die Diagnose wird in der Regel anhand der Krankheitsanzeichen - sprich den Symptomen - gestellt. Deshalb wird der Arzt sich zunächst ausführlich den Krankheitsverlauf schildern lassen und einige körperlich-neurologische Untersuchungen machen.

Aber anders als bei anderen Erkrankungen sind die Anzeichen und der Verlauf der Erkrankung nicht komplett gleich.

Darum wird Parkinson auch oft die Krankheit mit den vielen Gesichtern genannt. Es müssen also nicht alle Symptome bei dir auftreten.

Am Anfang sind die Symptome noch mild und nicht eindeutig. Es muss nicht zwangsläufig Parkinson sein. Zittern, Müdigkeit und Schlafstörungen könnten natürlich auch von einer stressigen Episode kommen. 

Du hörst schon, das Stellen der Diagnose Parkinson ist gar nicht so einfach. Deshalb stellt auch in der Regel der Neurologe die Diagnose. Er ist der Profi auf dem Gebiet.


Morbus Parkinson und andere Parkinson-Syndrome

Es gibt noch eine weitere Tatsache, die die richtige Diagnose erschweren kann. Es gibt verschiedene Parkinson-Syndrome. Unterschieden wird zwischen dem idiopathische Parkinson-Syndrom und den atypischen Parkinson-Syndromen

Bei diesen Parkinson-Syndromen ähneln sich die Symptome anfangs. Ein großer Unterschied ist, dass der Körper bei idiopathischen Parkinson-Syndrom gut auf eine Behandlung mit L-Dopa anspricht. Daher bekommen Erkrankte oft auch zunächst testweise L-Dopa verordnet.


Jung und Parkinson?

Du bist noch keine 40 Jahre alt und kannst dir nicht vorstellen an der Parkinson-Krankheit zu leiden? Hier findest du ein Interview mit einem Mann, der schon jung an Parkinson erkrankt ist.

Parkinson ist leider keine Erkrankung des Alters. Jeder zehnte Parkinsonpatient erkrankt vor seinem 40. Geburtstag. Damit stehst du mitten im Leben. 

Teste hier selbst, welche Symptome für eine Parkinson-Erkrankung sprechen können.


Parkinson-Symptome


Typische motorische Symptome sind:

  • Verlangsamung (Bradykinese)
  • weniger Spontanbewegungen und reduzierte Bewegungsamplituden (Hypokinese)
  • Muskelsteife (Rigor)
  • Ruhetremor
  • Beeinträchtigung des Gleichgewichts und der automatischen Aufrichtung (posturale Instabilität)
  • schleichender und einseitiger Beginn
  • Störung der Mimik (Hypomimie)
  • kleine Schrift (Mikrographie)
  • leise Stimme (Mikrophonie)
  • »Einfrieren« der Bewegung (Freezing)

 

Mögliche vegetative Symptome sind:

  • Schluckstörungen
  • Magen-, Darmstörungen (z. B. Verstopfung)
  • Blasenprobleme (z. B. Inkontinenz oder häufiges Wasserlassen)
  • Störungen der Sexualfunktion
  • oberflächliche Atmung
  • Herz-, Kreislaufstörungen
  • verminderte Riechfunktion
  • verstärktes Schwitzen und fettige Haut
  • Schlafstörungen

 

Mögliche psychische Störungen sind:

  • Depressionen
  • Ängste
  • Müdigkeit
  • Halluzinationen
  • Psychosen
  • Apathien
  • Verhaltensstörungen

 

Mögliche kognitive Störungen sind z. B.:

  • Konzentrationsstörungen
  • Schwierigkeiten mit Multitasking
  • Schwierigkeiten Entscheidungen zu treffen
  • Schwierigkeiten bei der Bewältigung von komplexeren Aufgaben
  • Verwirrtheit
  • Demenz

Diese Symptome müssen bei dir weder jetzt noch später vorhanden sein. Aber vielleicht hast du gerade ein Aha-Erlebnis.

Solltest du jetzt tatsächlich unter vielen der obenstehendes Symptome leiden oder mindestens zwei Kardinalsymptome (Steifheit, Zittern, Bewegungslosigkeit oder Gleichgewichtsstörungen) bei dir entdecken, sprich bitte auf jeden Fall nochmal mit deinem Arzt oder Neurologen.

Gehe offen mit deinen Symptomen - auch den kognitiven! - um. Rede darüber. Nur so kann dein Arzt dir helfen und dir im Bedarfsfall die richtigen Medikamente verschreiben.


Wenn du ehrlich und offen bist, hast du eine Chance schnell die richtige Hilfe zu bekommen.

Überlege doch mal: Wann fing alles an? Wie lange habe ich schon Beschwerden, die ich nicht verstehen? Sind es Wochen, Monate oder vielleicht schon länger als ein Jahr?

Parkinson entsteht nicht schlagartig über Nacht. Es schleicht sich in dein Leben ein.

Die Symptome von Parkinson können sehr unterschiedlich sein. Es kann sogar vorkommen, dass deine Zunge zittert oder du ständig mit dem Kopf wackelst.

Wenn du feinfühlig bist, hast du möglicherweise auch nur die ersten frühen Symptome. Die Gewissheit kann dir nur der Arzt früher oder später geben.

Also sprich mit ihm!


Parkinson: Die Diagnose

Abhängig davon, ob es sich um einen Hausarzt, einen Neurologen, eine Parkinson-Ambulanz oder Klinik handelt, gibt es weitere Methoden, um die Diagnostik zu bestätigen.


Medikamentöse Testung

Wie bereits erwähnt, kann die Gabe L-Dopa mehr Klarheit geben. Auch Medikamente wie Apomorphin oder Clozapin können zu diesem Zweck eingesetzt werden.


Bildgebende Verfahren

Bestehen berechtigte Zweifel an der klinischen Diagnose können auch bildgebende Verfahren dazu verwendet werden, um andere Erkrankungen auszuschließen oder die Parkinson Diagnose abzusichern. 

Ein Dat-Scan kann mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit eine Parkinson-Erkrankung ausschließen. Während CT- und MRT-Aufnahmen eher dafür geeignet sind, andere Erkrankungen auszuschließen. 

Eine solches Verfahren braucht auf jeden Fall eins: Zeit.


Du hast die Diagnose Parkinson schon erhalten und weißt nicht weiter?

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