Oktober 5

Rigor bei Parkinson: Das hilft wirklich gegen das Parkinson-Symptom

Du bist morgens steif und unbeweglich, kommst kaum aus dem Bett. Das normale Bewegen fällt dir deutlich schwerer als früher. Was ist das Problem und was kannst du dagegen tun?

Das erkläre ich in diesem Beitrag. Gerne kannst du dir als kleine Unterstützung auch das folgende Video anschauen:

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Was bedeutet Rigor und wie äußert sich das Hauptsymptom?

Parkinson: Rigor fühlt sie wie eine ständige Muskelanspannung an. Durch den Mangel an Dopamin werden die Signale vom Gehirn zu den Muskeln gestört. Dadurch kommt es zu einer Muskelsteifheit. Die parkinsontypische Steifheit kann deine Haltung und Beweglichkeit erheblich einschränken.


Typische Anzeichen und Auswirkungen

  • wächserne Starre
  • gebeugte Körperhaltung mit nach vorne geneigtem Oberkörper und Kopf
  • angewinkelte Ellenbogen- und Kniegelenke sowie gebeugte Fingergelenke und verkrampfte Zehen
  • fehlendes Mitschwingen der Arme
  • kleinschrittiges Gangbild
  • eingeschränkte Beweglichkeit von Armen, Beinen und der Wirbelsäule
  • Missempfindungen und Schmerzen, besonders im Hals- und Schulterbereich, sowie im Rücken
  • eingeschränkte Mimik ("Maskengesicht")
  • ruckartiges Nachgeben der Muskelspannung bei passiver Bewegung eines Armes oder Beines (Zahnradphänomen)

Rigor ist eines der vier Hauptsymptome von Parkinson-Syndromen. Neben der Parkinson-Erkrankung kann das Symptom auch als Nebenwirkung von Neuroleptika auftreten.


Wie entsteht die Steifheit bei Parkinson - Was ist die Ursache von Rigor?

Höherer Muskeltonus und Koaktivierung in Agonisten und Antagonisten

Durch die Störung des extrapyramidalen Systems verändert sich die Grundspannung in der Muskulatur. Dies betrifft sowohl den Muskel, der sich anspannt, um eine Bewegung zu machen (Agonist). Auch der Gegenspieler (Antagonist) ist betroffen. Normalerweise lässt er die Bewegung zu, indem er sich entspannt.

Beide Muskeln oder auch Muskelgruppen stehen schon vor einer Bewegung unter Spannung. Das nennt man auch Koaktivierung. Für eine erfolgreiche Bewegung musst du also einen höheren Widerstand überwinden. Das Bewegen wird anstrengender. Der Bewegungsausschlag kann damit geringer ausfallen. Haltungsveränderungen oder Fehlhaltungen sind häufig die Folge, weil oft bestimmte Muskeln besonders stark angespannt sind.


Die Bewegungsansteuerung ist suboptimal

In einem gesunden Körper arbeiten die Muskeln eng zusammen, um feinste Bewegungen möglich zu machen. Kommt es zu einer Neurodegeneration und folglich auch zu einem Dopaminmangel, werden die Signale im Gehirn nicht oder nur noch langsam weitergeleitet. Das feine Zusammenspiel ist dadurch nicht mehr möglich. Es entstehen dadurch unkoordinierte Bewegungen, die mehr Aufmerksamkeit erfordern.

Unkoordinierte und steife Bewegungen zeigen sich, indem der Arm nicht mehr locker mitschwingt oder die Schritte kleiner werden. Das heißt, der Bewegungsausschlag ist kleiner und die verschiedenen Gelenke werden nicht mehr so natürlich bewegt wie vor der Erkrankung.


Überaktive Reflexe wie z. B. der Long-Loop-Reflex

Der Long-loop-Reflex ist normalerweise eine automatische motorische Antwort auf Muskeldehnung oder elektrische Hautreize. Er spielt eine Rolle bei der Feinabstimmung von Bewegungen. Bei Parkinson ist dieser Dehnungsreflex verstärkt, wodurch diese Feinabstimmung nicht mehr möglich ist. Außerdem ist auf eine normale Dehnung eine erhöhte Muskelspannung zu erwarten.


Das Gewebe verändert sich

Als Folge auf die veränderte Grundspannung und Ansteuerung verändert sich das Gewebe. Muskeln und Bindegewebe passen sich an die neuen Bedingungen an. Die Gelenke werden schlechter durchblutet, das Gewebe wird fester, steifer und die Muskeln auch kürzer.


Veränderungen der Muskelfasern

  • Atrophie (Verkleinerung) der Muskelfasern, insbesondere der schnellen Typ-II-Fasern
  • Abnahme der Muskelfaserdichte
  • Verkürzung der Sarkomere (kleinste funktionelle Einheiten des Muskels)

Veränderungen im Bindegewebe

  • Zunahme des Bindegewebes zwischen den Muskelfasern (Fibrose)
  • Verhärtung und Versteifung des Fasziengewebes
  • Einschränkung der Gleitfähigkeit zwischen den Muskelschichten

Metabolische Veränderungen

  • Verringerte mitochondriale Funktion in den Muskelfasern
  • Beeinträchtigte Energiebereitstellung im Muskel
  • Veränderungen im Fettstoffwechsel der Muskulatur

Diese Veränderungen verringern die Muskelkraft, erhöhen die Steifheit und schränken die Beweglichkeit ein. Die Kombination aus Steifheit und Bewegungsmangel verstärkt diesen Prozess. Dadurch kann ein Teufelskreis entstehen. Während die Muskelsteifheit weiter zunimmt, nimmt die Bewegungsfähigkeit weiter ab. Oft wird dies von Schmerzen begleitet.


Rigor Symptome: Wie erkennt man sie?

Um Rigor zu erkennen, untersucht ein Neurologe oder Physiotherapeut, wie die Muskelspannung ist, während du entspannt bleibst. Auch der Kopffalltest und der Armpendeltest sind einfache klinische Untersuchungsmethoden. Sie sind hilfreich für eine fundierte Diagnose.

Der Kopffalltest wird bei einem liegenden Patienten ausgeführt. Sollte deine Spannung abnormal sein, fällt dein Kopf aufgrund der erhöhten Muskelsteifheit nicht oder nur verzögert zurück. Ein normaler Kopffall deutet auf eine intakte Muskelentspannung hin. Ein ausbleibender oder verlangsamter Kopffall kann auf einen Rigor im Schulter- und Nackenbereich hinweisen.

Beim Armpendeltest wird dein Arm passiv im Schultergelenk hin- und herbewegt. Der Untersucher beobachtet dabei, ob die Pendelbewegung vorzeitig abgebremst wird.

Ein weiteres charakteristisches Symptom ist das Zahnradphänomen. Hierbei treten während der Bewegung rhythmische Unterbrechungen auf. Dieses besondere Merkmale hilft Rigor von anderen motorischen Störungen wie Spastik zu unterscheiden.


Unterschied: Rigor und Spastik

Spastik und Rigor sind häufige Bewegungsstörungen. Sie sind durch erhöhte Muskelspannung ähnliche Symptome. Der wesentliche Unterschied liegt in der Ursache und der Art der Muskelspannung.

Rigor zeigt sich durch steife, unnachgiebige Muskeln. Er ist meistens mit der Parkinson-Krankheit verbunden. Diese wächserne Starre unterscheidet sich von der Spastik, da die Intensität des Widerstands nicht von der Bewegungsgeschwindigkeit abhängt. 

Spastik hingegen tritt oft bei Erkrankungen des zentralen Nervensystems auf, wie bei Multipler Sklerose oder als Folge eines Schlaganfalls. Sie zeichnet sich durch krampfartig angespannte Muskeln aus.

Beide Störungen sind bisher nicht vollständig heilbar. Die Therapie konzentriert sich auf die Linderung der Symptome. 


Hier ein kurzer Überblick der Rigor-Symptome:

  • dauerhafte Anspannung von Beuge- und Streckmuskeln
  • unveränderlichkeit unabhängig von Bewegungsgeschwindigkeit
  • erhöhter Widerstand bei aktiver Bewegung der Gegenseite
  • Schmerzen und Missempfindungen

Die typischen Symptome einer Spastik sind:

  • Erhöhte Eigenspannung der Muskulatur
  • Reduzierte Funktionsfähigkeit der betroffenen Gliedmaßen
  • Fehlerhafte Koordination von Bewegungen
  • Körperfehlhaltungen
  • Einwärts gedrehte Schulter oder Unterarm
  • Gebeugte Ellenbogen oder Handgelenke
  • Geballte Faust
  • Gebeugte oder gestreckte Hüfte und Knie
  • Spastischer Spitzfuß
  • Schwierigkeiten beim Stehen, Gehen oder Greifen
  • Probleme mit dem Gleichgewicht


Parkinson-Symptome: Rigor, Tremor, Akinese - Was ist der Unterschied?

Die Parkinson-Symptome RigorTremor und Akinese sind Kernsymptome der Erkrankung. Sie weisen unterschiedliche Merkmale auf. 

Tremor beschreibt das unwillkürliche Zittern. Es ist oft eines der ersten Anzeichen der Erkrankung. Meistens zeigt es sich als unwillkürliches Zittern in Ruhephasen. Es kann sowohl die Hände als auch andere Körperteile betreffen. Diese Symptomatik kann sich verstärken, wenn du gestresst oder müde bist. Das kann den Alltag erschweren und sehr belastend für dich sein.

Im Gegensatz dazu bezieht sich Akinese auf die verminderte Bewegungsfähigkeit. Dadurch können alltägliche Aktivitäten mühsamer werden. Du bewegst dich daher langsamer und brauchst mehr Zeit für deine Aufgaben.

Das alles kann deine Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Denn die hochgradige Bewegungsarmut kann bis zur Bewegungslosigkeit oder Bewegungsblockade führen. Diese mag sehr unangenehm und frustrierend sein, aber in keinen Fall ist sie an sich lebensbedrohlich.


Die Unterschiede zwischen Rigor, Tremor und Akinese bei Parkinson lassen sich wie folgt beschreiben:

Tremor:
  • Unwillkürliches Zittern
  • Tritt häufig in Ruhe auf
  • Betrifft oft die Hände, kann aber auch andere Körperteile einbeziehen
  • Oft eines der ersten sichtbaren Symptome
Akinese:
  • Verminderte Bewegungsfähigkeit
  • Verlangsamung bei der Ausführung von Bewegungen
  • Erschwert alltägliche Aktivitäten
  • Beeinträchtigt die allgemeine Beweglichkeit
Rigor:
  • Muskelsteifheit
  • Erhöhte Muskelspannung
  • Kann Extremitäten und Rumpf betreffen
  • Schränkt die Bewegungsfreiheit ein

 

Zusammengefasst: Ein Tremor ist ein sichtbares Zittern. Akinese bedeutet, dass du dich langsamer oder weniger bewegen kannst. Rigor heißt, dass deine Muskeln steif sind, was das Bewegen schwerer macht. Diese drei Symptome führen zusammen zu den Bewegungsproblemen bei Parkinson.

 

Was bedeutet der Rigor für deinen Körper?

Diese körpernahen Muskelgruppen sind in der Regel stärker vom Rigor betroffen als körperferne Bereiche. Damit ist die Beweglichkeit in folgenden Regionen eingeschränkter:

  1. Schulter-Arm-Region
  2. Becken-Oberschenkel-Region

Auch die Muskulatur der Wirbelsäule neigt zu stärkeren Verspannungen.


Weitere betroffene Bereiche

  • Nacken und Hals: Die Versteifung der Nacken- und Halsmuskulatur kann zum sogenannten "Kopfkissenphänomen" führen. Dabei berührt der Kopf beim Liegen kaum das Kissen. Auch Schmerzen im Hals- und Schulterbereich sind möglich.
  • Arme und Hände: Auch wenn die Oberarme besonders betroffen sind, kann die Steifheit der Hände zu Einschränkungen der Feinmotorik führen. Einerseits sind die Hände nicht mehr so beweglich. Andererseits kann es zu Fehlstellungen kommen.
  • Beine und Füße: Die Steifheit in den Beinen, insbesondere in den Oberschenkeln, kann zu Gangstörungen führen. Doch auch bei den Füßen kann es zu Fehlstellungen (Striatumzeh) kommen.
  • Gesichtsmuskulatur: Der Steifheit kann auch die Gesichtsmuskeln betreffen. Das führt zu einer maskenhaften Mimik. Auch Steifheit im Kiefer wird häufig wahrgenommen. Schwierigkeiten beim Essen oder Zahnarzt sind nicht selten.


Zusammengefasst gesagt kann es bei der Parkinson-Krankheit zu einer veränderten Körperhaltung führen. Wenn du früh genug gezielte Bewegungsübungen machst, kannst du dem entgegen wirken.

Durch die Anspannung von Streck- und Beugemuskeln entsteht ein höherer Druck in den Gelenken. Das kann Verschleiß und Schmerzen begünstigen.

Kommt es von der Steifheit über die Bewegungsarmut zum Bewegungsmangel, kann die Knochendichte abnehmen. Auch deshalb solltest du früh genug aktiv werden.

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Wie kannst du den Rigor reduzieren?

Grundsätzlich hast du verschiedene Möglichkeiten, um deine Lebensqualität zu steigern und die motorischen Parkinson-Symptome zu lindern. Einer der ersten Wege ist natürlich der Arzt. Auch ein Physiotherapeut von Ort kann sehr hilfreich sein. Weil sich die Therapeuten vor Ort aber nicht bis in die Tiefe mit Parkinson beschäftigt haben, kann das Wissen begrenzter sein. Außerdem ist es sinnvoll, dass du selbst aktiv wirst. So kannst du die Wirkung einer Therapie massiv steigern.


Medikamente und Dopamingehalt optimieren

Wenn dein Gehirn mehr Dopamin zur Verfügung hat, dann ist die Beweglichkeit natürlich besser. Die L-Dopa und viele weitere Medikamente bieten hierzu vielfältige Möglichkeiten. Auch eine THS kann dir möglicherweise helfen. Besprich deine Symptome immer mit einem Arzt und lass dich beraten. Dieser Blogbeitrag ist kein Ersatz für eine individuelle Beratung oder Therapiemaßnahme.

Du Studien und meine Erfahrung zeigen, dass die körpereigene Dopaminausschüttung durch regelmäßiges Bewegen im Vergleich zu Bewegungsmuffeln ebenfalls erhöht sein kann. Auch Musik und Aktivitäten, die dich glücklich machen, steigern die Dopaminausschüttung möglicherweise. Stress hingegen wirkt sich ungünstig aus.

Bewegung ist ein effektives Mittel, um Rigor zu lindern. Regelmäßige Übungen speziell für Parkinson-Patienten können helfen, die Muskulatur zu entspannen und die Beweglichkeit zu verbessern. Im Online-Trainingsbereich findest du passende Übungen und Strategien, um deine Lebensqualität langfristig zu erhalten und zu steigern. 


Physiotherapie und ihre Rolle bei Rigor

Physiotherapie spielt eine entscheidende Rolle bei der Behandlung. Durch gezielte Übungen kannst du die Muskelsteifheit reduzieren und die Beweglichkeit verbessern. Regelmäßige Physiotherapie und besonders auch das Üben Zuhause hilft, die Anspannung der Muskeln zu mindern und so typische Haltungsanomalien zu vermeiden. 


Muskelentspannung und Dehnung bei Morbus Parkinson

Willst du leichter dich leichter bewegen?

Um die Muskelspannung und die Koaktivierung zu durchbrechen, brauchst du wirksame Übungen.

Neben Atemübungen können gezielte Dehnübungen hierbei hilfreich sein. Für die schnelle Wirkung ist es wichtig, dass du erkennst, dass eine Dehnung Zeit braucht. Die Muskelspannung lässt erst nach, wenn du länger in einer Dehnung bleibst. Dehnungen von wenigen Sekunden haben wegen des Dehnungsreflexes oft kaum einen Effekt. Im Online-Trainingsbereich zeige ich dir, worauf es wirklich ankommt.

Konzentriere dich nicht nur auf einzelne Muskeln oder nur die großen Muskelgruppen. Halte wirklich alle Gelenke im Blick. Auch wenn die Steifheit von Kiefer und Füßen häufig nicht erwähnt werden, kann dies trotzdem zu unnötigen Problemen führen. Stell dir vor, du kannst nicht mehr auftreten, weil deine Zehen gekrallt sind. Du könntest z. B. deshalb kaum noch laufen. Das wäre mit gezielten Bewegungen zu verhindern.


Ein strukturierter Übungsplan kann dir helfen:

  • Fehlhaltungen und -Stellungen zu vermeiden
  • deine Beweglichkeit zu verbessern

Das Online-Übungsportal bietet spezialisierte Übungseinheiten, die auf fundiertem Fachwissen basieren und dich unterstützen.

Mit Bewegung läuft's – und du kannst das auch schaffen!

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Parkinson Beweglichkeit verbessern und Bewegungseinschränkungen auflösen

Die Erhöhung des Muskeltonus an sich kann einerseits zu Missempfindungen und Schmerzen führen. Andererseits kann es deine Beweglichkeit einschränken. Auch hier können lockernde Bewegungen und sinnvolle Dehnübungen helfen, damit du den vollen Bewegungsradius erhältst. Auch im Fall von Bewegungseinschränkungen können gezielte Übungen helfen, mehr Bewegungsfreiheit zu erlangen.

Neben der Dauer der Dehnung, der Häufigkeit der Wiederholungen von Bewegungen ist es bei Parkinson sinnvoll, mit festen Zielpunkten zu arbeiten. Wenn du z. B. deinen Arm auf eine bestimmte Höhe anhebst, verhinderst du, dass die Bewegungen bei den Wiederholungen kleiner werden.

Durch das regelmäßige Üben durchbrichst du außerdem den Abbauprozess, der durch Bewegungsarmut entsteht. Indem du deine Muskeln aktivierst, beugst du die Atrophie der Muskelfasern entgegen und hältst das Bindegewebe geschmeidig.


Beispielhafte Strategien zur Verbesserung der Beweglichkeit:

  1. Achtsame Ganzkörperbewegungen: verbessern die Beweglichkeit und steigert die Lebensqualität
  2. Fokus auf die beiden Schlüsselstellen im Körper: löst die typische Beugehaltung auf und lindert ca. 80% der Schmerzen
  3. Ausdauertraining: verbessert die Hirnaktivität und -durchblutung und wirkt damit neuroprotektiv und begünstigt die Neuroplastizität

Teste unser Programm und erfahre selbst, wie Bewegung hilft, Rigor effektiv zu lindern.


Bewegungsabläufe trainieren und Haltung verbessern

Durch die Parkinson Steifheit ist nicht nur die Beweglichkeit eingeschränkt. Auch die Bewegungsmuster und Koordination nehmen ab. Daher ist es wichtig, Bewegungsabläufe zu trainieren, um diese Einschränkungen zu mildern. Einfaches Dehnen reicht hierfür natürlich nicht.

Auch die Haltung will Schritt für Schritt verbessert werden. Eine schiefe Haltung ist bei Parkinson meist unbewusst, da auch deine eigene Körperwahrnehmung beeinträchtig ist.

Durch gezielte Übungen kannst du lernen, die neuronale Fehlkommunikation aufgrund des Dopaminmangels zu reduzieren und die Signalübermittlung zu verbessern.


Für Zuhause: Parkinson-Gymnastik gegen Steifheit

Nicht nur im Rahmen der Physiotherapie ist Bewegung sinnvoll. Auch zu Hause oder in deiner Freizeit kannst du viel für dich tun. Dabei reicht es nicht, wenn du dich viel bewegst. Wenn du jetzt deinen Körper besser kennenlernst und weißt, was du wann brauchst, so kannst du später die Symptome selbst besser und schneller lindern - ohne auf einen Arzt oder Physiotherapeuten angewiesen zu sein.

Bewegung wirkt auch präventiv. Es gibt bisher keine Medikamente oder Operationen, die den Verlauf begünstigen können. Im Gegensatz dazu wirkt sich Bewegung günstig auf den Krankheitsverlauf aus. Du kannst deinem Zentralen Nervensystem mit den richtigen Strategien und Übungen helfen. 


Schwungübungen gegen Muskelsteifheit

Eine besonders wirkungsvolle Methode gegen diese Muskelsteifheit sind Schwungübungen. Diese fördern die Beweglichkeit, da sie den Muskeln helfen, zwischen Anspannung und Entspannung zu wechseln.

Hier einige Beispiele für Schwungübungen:

  • Armschwünge im Sitzen: Die Arme abwechselnd nach vorne und hinten schwingen.
  • Beinschwünge im Stand: Stell dich aufrecht hin und lass ein Bein so weit wie möglich nach vorn und hinten pendeln

Regelmäßiges Training hilft dabei, die Muskeln geschmeidiger zu machen und die Bewegungsfreiheit zu erhöhen. 

Mit den smoveyRINGEN kannst du ein Schwungtraining effektiver und abwechslungsreicher gestalten. Im Online-Übungsportal für Parkinson-Erkrankte findest du smoveyÜBUNGEN für den ganzen Körper und einzelne Gebiete. Damit kannst du den Rigor wirksam bekämpfen. 


Ausdauertraining

Ausdauertraining spielt eine entscheidende Rolle bei der Linderung von Rigor-Symptomen, die häufig bei der Parkinson-Krankheit auftreten. Hier möchte ich nochmal die positive Wirkung des Ausdauertrainings auf dein Gehirn betonen. Im Training erlebe ich immer wieder, wie schnell ein Ausdauertraining auf das Wohlbefinden, die Steifheit wirkt und effektiv die Schmerzen lindert, wenn sonst nichts mehr zu helfen scheint.

Dabei ist es wichtig, dass das Ausdauertraining an deine Bedürfnisse und Möglichkeiten anzupassen. Egal, ob du nun Rad fährst, walkst, joggst, tanzt oder die smoveyRINGE schwingst, achte darauf deinen Körper nicht zu überfordern. Eine moderate Intensität und eine regelmäßige Übungsroutine können dabei helfen, den Dopaminhaushalt auszugleichen. Gehst du allerdings immer wieder und ausschließlich über dein Limit hinaus und beachtest aus falschem Ehrgeiz die notwendigen Regenerationsphasen auch nicht, schadest du deinem Körper.

Um die Wirksamkeit zu steigern und wirklich das passende für dich zu finden, kannst du im Online-Trainingsbereich am Trainingsbooster teilnehmen. In der Sprechstunde kannst du mit mir über deine Bedürfnisse und Probleme sprechen und aus meinem Erfahrungsschatz schöpfen.


Atem- und Entspannungsübungen

Wieso können Atem- und Entspannungsübungen die Symptome lindern? Das ist doch esoterischer Quatsch oder nicht?

Studien haben gezeigt, dass achtsames Bewegen genauso effektiv auf die Beweglichkeit wirkt, wie andere Übungen. Der Vorteil von diesen Übungen aber ist, dass die Lebensqualität und das Wohlbefinden zu steigen scheint.


Bei Atemübungen wirken sich Ein- und Ausatmung unterschiedlich auf das sympathische und parasympathische Nervensystem aus:

Einatmung aktiviert das sympathische Nervensystem:

  • Fördert Wachheit und Leistungsbereitschaft
  • Erhöht Herzfrequenz und Blutdruck

Ausatmung aktiviert das parasympathische Nervensystem:

  • Fördert Entspannung und Erholung
  • Senkt Herzfrequenz und Blutdruck


Eine verlängerte Ausatmung im Vergleich zur Einatmung aktiviert verstärkt den Parasympathikus und hemmt den Sympathikus. Dies führt zu einer Beruhigung des Körpers, Stressabbau und kann sogar entzündungshemmend wirken. Besonders auch die Entzündungshemmung ist sinnvoll im Blick auf Morbus Parkinson. Es ist davon auszugehen, dass Atemübungen einen positiven neuroinflammatorischen Effekt haben.

Neuroinflammation spielt eine wichtige Rolle bei Parkinson:

  • Aktivierung von Mikroglia und Astrozyten im Gehirn
  • Erhöhte Produktion von proinflammatorischen Zytokinen wie TNF-α, IL-1β und IL-6
  • Chronische Entzündungsprozesse in der Substantia nigra und anderen betroffenen Hirnregionen
  • Verstärkung der Degeneration dopaminerger Neuronen durch anhaltende Entzündungsreaktionen

Diese neuroinflammatorischen Prozesse bilden einen Teufelskreis:

  1. Aggregation von α-Synuclein aktiviert Mikroglia
  2. Aktivierte Mikroglia setzen entzündungsfördernde Faktoren frei
  3. Diese Faktoren schädigen dopaminerge Neuronen
  4. Geschädigte Neuronen setzen weitere Signalstoffe frei, die Mikroglia weiter aktivieren

Die Neuroinflammation trägt so zum Fortschreiten der Parkinson-Erkrankung bei und stellt einen möglichen Ansatzpunkt für deine Therapien dar.


Gezielte Lockerungsübungen

Mit einfachen Lockerungsübungen kannst du Zuhause den Rigor lindern und die Mobilität verbessern. Diese Übungen kannst du leicht in den Alltag integrieren. Außerdem brauchst du für die meisten Übungen keine spezielle Ausrüstung. Oft sind Alltagsgegenstände, wie ein Stuhl, auf den du deinen Fuß abstellst oder ein Türrahmen sehr hilfreich. Die Übungen kannst du zwischendurch im Stehen oder Sitzen durchführen. Neben dem Online-Trainingsbereich findest du einige passende Übungen auch in meinem Buch "Fit trotz Parkinson"


Hier zeige ich dir ein kurzes Beispiel aus dem Online-Trainingsbereich:

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Großräumige Bewegungen

Großräumige Bewegungen werden häufig genannt, wenn es um Rigor und Parkinson geht. Auch die BIG-Therapie wird vielfach empfohlen. Der Vorteil von BIG ist, dass es konkrete Übungen gibt, die regelmäßig wiederholt werden. Ein Nachteil ist in meinen Augen, dass die beiden Schlüsselstellen deines Körper zu wenig Aufmerksamkeit erhalten. Außerdem werden bei den Übungen nicht alle Gelenke mit einbezogen. Auch die Ausführung der Bewegungen wird selten anatomisch sinnvoll durchgeführt. Und die Ausführungen enthalten zu wenig Variationen, wodurch die Trainingsreize sehr eingeschränkt sind. 

Wenn es um großräumige Bewegungen geht, ist es hilfreich, wenn du wirklich kontrollierst, ob du eine große Bewegung machst. Auch eine Kontrolle von Außen kann sinnvoll sein. 

Die smoveyRINGE bieten für viele Erkrankte den Reiz größere Bewegungen zu machen. Hier entsteht es durch das Ausrollen der Kugeln eine Fliehkraft, die den Arm mitnimmt. Außerdem hörst du, wie stark du schwingst. Der akustische Reiz stimuliert dich zusätzlich.

In meinen Videos wiederhole und erkläre ich die Anweisungen. Damit wirst du regelmäßig erinnert. Du holst damit Stück für Stück noch ein bisschen mehr aus deinem Körper heraus. Dadurch gewinnst du von alleine mehr Bewegungsfreiheit. Die Vibration stimuliert außerdem die Zellen, was sich positiv auf deine Muskeln auswirkt.


Was kannst du jetzt tun?

Vielleicht hast du schon ein paar Erkenntnisse beim Lesen eingesammelt. Nutze diese, um effektiver zu üben.


Konkrete Übungen können sehr unterschiedlich aussehen. Ich habe in den letzten Jahren viel Zeit damit verbracht, immer effektivere Übungen zu verwenden und weiter zu optimieren. Im Buch "Fit trotz Parkinson" findest du eine Auswahl, die du direkt zuhause machen kannst. 

Wenn du noch aktiver werden möchtest und mehr Unterstützung brauchst, teste jetzt den Online-Trainingsbereich.


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