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In diesem Video erkläre ich dir das Modell »Denken, Fühlen, Handeln«. Dadurch wirst du besser verstehen, was in welchen Bereichen einfällt, und dir wird klarer, was du alles ändern kannst. Und das hilft dir letztendlich dein Leben zu verbessern.
Die Sachlage
Wir haben an mehreren Stellen schon drüber gesprochen, dass es eine Sachlage gibt. Dass die Sachlage einen Einfluss auf deine Gedanken und Gefühle hat. Und damit eben wiederum auch auf dein Handeln. All das zusammen ergibt eben letztendlich das Ergebnis. Es ist nicht so, dass wir dermaßen bewusst sind, was wir tun, sondern viele Prozesse geschehen in unserem Gehirn automatisch.
Das läuft ab ob wir das wollen oder nicht.
Um da irgendeine Veränderung hineinzubringen ist eine bewusste Entscheidung notwendig. Und es reicht nicht, diese Entscheidung einmal zu treffen. Sie muss immer wieder getroffen werden, um wirklich ein neues Muster einschleifen zu können.
Unterscheidung zwischen Sachlage und Gedanken
Die Herausforderung fängt damit an, zwischen der Sachlage und unseren Gedankenwust zu unterscheiden.
Die Sachlage ist wirklich nur das, was sachlich vorhanden ist.
Die Sachlage ist eben nicht diese ganzen kleinen Interpretationen wie, der oder das hat es aus irgendwelchen Gründen getan. Die Sachlage ist wirklich nur z. B. jemand kommt in mein Zimmer. Alles, was diese Person vermutlich fühlt oder denkt ist wirklich nur im Kopf. Es sind wirklich nur unsere Gedanken. Es ist nicht die Sachlage: Jemand kommt in das Zimmer.
Auch egal wie er reinkommt. Er kommt vielleicht etwas polternd in das Zimmer. Aber dieses Poltern heißt nicht, dass er böse ist, mir schlecht gesonnen. Dieses Poltern kann auch bedeuten, dass er fröhlich ist, dass er freudig in das Zimmer kommt, dass er mir schnell irgendetwas mitteilen möchten.
So, aber er dringt jetzt plötzlich in meine Welt ein, in meine Gedanken- und Gefühlswelt. In welcher Situation bin ich gerade – auf meiner Insel, wenn du so willst. Da kommt er jetzt eben rein gestolpert.
Gedanken
Wie denke ich gerade? Wie denke ich in der Situation? Aber wie denke ich auch über mich oder die Beziehung zwischen der Person und mir? Wie fühle ich mich in meiner Situation, aber auch im Bezug auf die Person?
Da spielt mehr eine Rolle. Wir denken oft, das ist alles bewusst. Leider kommen die Reize über das limbische System in unser Gehirn rein. Und der emotionale Cortex entscheidet darüber, welche Hirnareale weiter eingeschaltet werden. Das heißt, wenn ich in einem Zustand von Panik und Angst bin, dann wird ein Reiz schnell in Überforderung ausarten. Während wenn ich entspannt bin und jemand reinkommt, dann bin ich vermutlich besser dazu in der Lage darauf zu reagieren.
Warum ist das wichtig?
Ganz einfach, wenn du Parkinson hast, schon angespannt bist. Mit deinem ganzen System schon überfordert bist. Jemand kommt rein, knallt dir direkt was vor den Kopf, dann kannst du unter Umständen diese ganzen Reize nicht so schnell sortieren.
Wenn derjenige aber jetzt weiß, du brauchst einen Moment, weil du sonst durch die ganzen Reize direkt in ein Off oder in eine Freezing Situation gerätst. Er kommt rein, packt dir eben auf die Schulter, wartet, bis du Aufnahme bereit bist, um zum Beispiel aufzustehen, dann passt das Zusammenspiel viel besser.
Deswegen. Es ist ein großes ganzes Zusammenspiel.
Da ist die Sachlage, deine Gedanken, deine Gefühle, die bestimmen dein Handeln und leider eben auch bei Parkinson dieses ganze automatische Handeln. Aber auch eben ganz viel, was du bewusst tust.
Jemand kommt rein gepoltert und wie reagierst du?
Das ist abhängig von dem, was du denkst, was du fühlst. Derjenige will schon wieder …, denkst du. Wie handelst du? Dementsprechend aggressiv, passiv »lass mich in Ruhe«. Das Ergebnis ist eben ein ganz anderes, als wenn du denkst, der kommt fröhlich rein gepoltert – mein Enkelkind springt mir auf den Schoß. Wie ist das Ergebnis? Vermutlich ein viel Fröhlicheres.
Die ganzen Zwischenschritte, die hast du unter Kontrolle. Vielleicht funktioniert das nicht direkt, aber du hast eine Chance, es einzuüben. Und wenn du es verstehst, und auch anderen mitteilen kannst, wo man etwas anders machen kann, dann kommst du leichter in Bewegung, Aktion und fühlst dich besser.
Aber das ist nicht nur bei Parkinson so, sondern wir Menschen ticken so.
Also: Bleib fit trotz Parkinson.
Weitere Vlogs aus der Serie:
Denken Fühlen Handeln, Teil 1: Wie du deine Gedanken veränderst
Denken Fühlen Handeln, Teil 2: Wie du deine Gefühle regulierst
Denken Fühlen Handeln, Teil 3: Wie du dein Handeln beeinflusst