Rigor oder Steifheit ist ein Hauptsymptom der Parkinson-Krankheit. Aber was versteht man unter Rigor? Was kannst du selbst dagegen tun?
Das erkläre ich in diesem Beitrag. Gerne kannst du dir als kleine Unterstützung auch das folgende Video anschauen:
Wie entsteht der Rigor/ die Steifheit bei Parkinson
Höherer Muskeltonus in Agonisten und Antagonisten
Die Grundspannung in der Muskulatur verändert sich als Folge auf die Parkinson-Erkrankung. Dies betrifft sowohl den Muskel, der aktiv für eine Bewegung angespannt werden muss (Agonisten), als auch den Gegenspieler (Antagonisten), der normalerweise die Bewegung zulassen würde. Beide Muskeln oder auch Muskelgruppen stehen schon vor der Ausführung einer Bewegung unter Spannung.
Folglich muss für eine aktive Bewegung ein höherer Widerstand überwunden werden. Die Bewegung wird anstrengender. Der Bewegungsausschlag kann damit geringer ausfallen. Haltungsveränderungen oder Fehlhaltungen können ebenfalls die Folge sein.
Die Bewegungsansteuerung ist suboptimal
In einem gesunden Körper arbeiten die Muskeln eng zusammen, um feinste Bewegungen möglich zu machen. Kommt es zu einer Neurodegeneration und folglich auch zu einem Dopaminmangel, werden die Signale im Gehirn, die solch ein Zusammenspiel möglich machen, nicht oder nur noch langsam weitergeleitet. Es entstehen dadurch unkoordinierte Bewegungen, die mehr Aufmerksamkeit erfordern.
Unkoordinierte Bewegungen zeigen sich, indem der Arm nicht mehr so frei mitschwingt, wie früher, oder die Schritte kleiner werden. Das heißt der Bewegungsausschlag ist kleiner und die verschiedenen Gelenke werden nicht mehr so natürlich bewegt wie vor der Erkrankung.
Das Gewebe verändert sich
Als Folge auf die veränderte Grundspannung und Ansteuerung verändert sich das Gewebe. Muskeln und Bindegewebe passen sich an die neuen Bedingungen an. Die Gelenke werden schlechter durchblutet, das Gewebe wird fester, steifer und die Muskeln auch kürzer.
Du spürst die Steifheit vielleicht als Ziehen oder Missempfinden. Vielleicht hast du sogar Schmerzen oder Haltungsschwierigkeiten. Es kann sein, dass dir das Aufrichten schwerfällt oder Bewegen. Alles geht irgendwie nicht mehr so leicht wie früher. Es braucht sein Zeit.
Wie kannst du den Rigor reduzieren?
Medikamente und Dopamingehalt optimieren
Wenn dein Gehirn mehr Dopamin zur Verfügung hat, dann ist die Beweglichkeit natürlich besser. Die Medikamente bieten hierzu eine Möglichkeit. Allerdings zeigt sich in Studien, dass die körpereigene Dopaminausschüttung durch regelmäßiges Bewegen im Vergleich zu Bewegungsmuffeln ebenfalls erhöht ist. Auch Musik und Aktivitäten, die dich glücklich machen, steigern die Dopaminausschüttung. Stress hingegen wirkt sich ungünstig aus.
Mehr Bewegung im Alltag
Bewegung steigert nicht nur das eigene Dopamin, sondern verbessert auch die Beweglichkeit. Mit Bewegung zeigst du deinem Körper, was du benötigst. Du bringst die Muskulatur auf volle Länge und hältst die Faszien flexibel.
Gleichzeitig förderst du dein Gehirnaktivität und das muskuläre Zusammenspiel.
Wichtig beim Bewegen ist Achtsamkeit!
Locker
Lockernde Übungen helfen dir die Beweglichkeit zu verbessern, Schmerzen zu lindern und die muskuläre Balance zu verbessern.
Meditation, Achtsamkeitsübungen und kleine Bewegungen haben schon eine lockernde Wirkung. Achte aber auch darauf, große Bewegungen zu machen und wirklich die ganze Bewegung auszuführen.
Wichtig hierbei ist auch, zu berücksichtigen, dass Faszien und Muskeln meistens über mehrere Gelenke verlaufen und einzelne Dehnübungen von isolierten Muskeln bei Parkinson oft nicht den gewünschten Erfolg bringen.
Aufrecht
Um die Spannung im Körper so normal wie möglich zu halten, ist es sinnvoll an der Aufrichtung zu arbeiten. Eine gute Haltung und eine gut trainierte Muskulatur können Herausforderungen besser abfangen, Schmerzen reduzieren oder verhindern.
Stress und innere Unruhe
Stress und eine innere Unruhe sind nicht nur für gesunde Menschen negativ. Bei Parkinson führt Stress dazu, dass sich die Parkinson-Symptome steigern. Das Gehirn kann in seinem Alarmzustand noch schlechter arbeiten. Das führt nicht zuletzt zu noch mehr Spannung im Körper, dem Gefühl von Überforderung und Unwohlsein.
Das Erledigen von Aufgaben dauert unter Stress nicht nur länger, sondern es fällt dir womöglich auch noch schwerer. Alles, was dir hilft, den Stress zu regulieren, lässt dich lockerer werden. Nimm dir ausreichend Zeit. Mache zwischendurch Pausen. Höre auf dich über Dinge zu ärgern, die du nicht ändern kannst. Beobachte dich und erkenne damit, was dir nicht gut tut bzw. auch, was gut für dich ist.
Ausdauertraining
Eine aktuelle Studie hat ergeben, dass sich die Parkinson-Symptome durch ein regelmäßiges Ausdauertraining besser senken lassen als durch Dehnübungen allein. Versuche drei Mal pro Woche für dreißig Minuten deinen Puls in die Höhe zu treiben.
Zusammenfassung
Der Rigor entsteht direkt und indirekt durch den Dopaminmangel im Gehirn. Durch Medikamente, Bewegung und dein Verhalten kannst du die Steifheit gut reduzieren und dein Wohlbefinden steigern. Vielen Parkinson-Erkrankten fällt das alleine leider schwer. Auch wenn ich hier Tipps gebe, was du tun kannst, ist es in der Praxis eine Herausforderung.
Welche Übung ist jetzt richtig für dich?
Wie kannst du die Schmerzen reduzieren?
Wie kannst du mit dem Training starten?
Du schaffst es nicht, dein Übungsprogramm alleine durchzuziehen.
Du siehst, viele Fragen und Herausforderungen können bei der Parkinson-Erkrankung auftauchen. Auch Gedanken wie „das bringt doch alles nichts“ können den Optimismus und die Aktivität hemmen.
Wenn du an deiner Situation etwas verändern möchtest und Hilfe brauchst, melde dich bei mir. Ich arbeiten zu 100% online und kann dir damit helfen, egal wo du wohnst und auch wie technikaffin du bist.
Mache jetzt ein Kennenlerngespräch aus, indem ich dir alles gerne erkläre!
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