Kannst du mit Parkinson zu viel üben?
Diese Frage drängte sich mir neulich auf, denn immer wieder höre ich folgende Worte "ich mache doch schon so viel!" oder "ich schaffe es einfach nicht!"
Daher habe ich darüber nachgedacht, ob man auch zu viel üben kann. Das ist eine interessante Frage, denn häufig versuche ich Parkinson-Erkrankte zu motivieren, sich mehr zu bewegen. Aber gibt es auch ein Zuviel des Guten? Dieser Frage möchte ich in diesem Beitrag und im Video nachgehen. Denn ich habe in der Tag zwei mögliche Fehler entdeckt und 5 Tipps für dich.
Gibt es ein Zuviel?
Naja, Zuviel ist es dann, wenn dein Körper die Reize nicht verarbeiten kann, wenn der Körper oder auch das Gehirn erschöpft ist. Zuviel ist Stress.
Zuviel geübt bedeutet aber auch, wenn eine Übung so anstrengend war, dass Gewebe verletzt wurde. Auch wenn du keine Pausen machst oder dein Körper sich nicht erholen kann, weil du unter Dauerstress stehst oder die Regenerationsphase nicht einhältst, dann kann es Zuviel sein.
Üben kann also tatsächlich für deinen Körper zu viel sein!
Vielfach ist das Problem allerdings ein anderes. Durch die Verlangsamung braucht das Erledigen der Aufgaben viel mehr Zeit. Wichtige Entscheidungen zu treffen, kostet Energie. Ängste, Stress und ständige Herausforderungen können dich an die Grenze deiner Belastbarkeit treiben. Wenn du dann noch üben sollst oder willst, fühlst du dich schnell überfordert. Du weiß dann vielleicht nicht, wie du das täglich unterbringen sollst.
Wenn du dich jetzt ertappt fühlst, schau dir am besten auch dieses Video an:
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Mehr InformationenWas ist denn, wenn dir alles zuviel ist? Dann könnte hier auch eine Optimierung im Alltag helfen.
Alltagstipps
1
Anderen Weg suchen
Manchmal lassen sich Aufgaben auf einen anderen Weg einfacher bewältigen.
2
Pausen
Mache ausreichend Pausen, wenn du müde bist, trainiert hast oder die Wirkung der Medikamente nachlässt.
3
Richtige Dosis
Die richtige Dosis kann dir im Alltag helfen, eine bessere Balance zu finden. Bewältige schwere Aufgaben, wenn du fit bist und wähle leichtere, wenn du schon erschöpfter bist.
4
Nein sagen
Aufgaben streichen oder mal nein sagen, kann ebenfalls helfen dich nicht zu überfordern und Platz für deine Prioritäten zu haben.
5
Wertschätzung
Wenn du nicht mehr ganz so fit bist, hilft es manchmal auch die Aufgaben im Alltag als Übungen anzuerkennen. Haus- oder Gartenarbeit kann je nach Intensität und Fortschritt deiner Erkrankung ebenfalls eine Trainingseinheit sein.
Grundsätzlich ist es wichtig, dass du Zeiten und Bereiche in deinem Leben findest, in denen Du Dinge tun kannst, die dir guttun. Setzte hier klare Prioritäten, denke daran, dass Pausen notwendig sind. Zuviel zu üben ist Stress für den Körper und damit auch ungesund. Dennoch solltest du deine Überforderung nicht als Ausrede verwenden, überhaupt nicht zu üben. Suche stattdessen nach Möglichkeiten, wie du die Überforderungen reduzieren und deine ggf. zu hohen Erwartungen an dich senken kannst.
Wenn Du hierbei Unterstützung brauchst, dann mache gerne ein Kennenlerngespräch mit mir aus und wir überlegen gemeinsam, auf welchem Weg du die richtige Dosis finden kannst. Einen Termin kannst du hier vereinbaren.
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